Heidi Johann

Handelskauffrau

Sicherlich wissen Sie bereits, dass ich in Sachen Geld, Anlagen, Vertragsabschlüssen und/oder Beraterfirmen die Skeptikerin schlechthin bin. Wie heißt es: „Gebranntes Kind scheut das Feuer“. Aufgrund schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit hat sich meine negative Meinung ziemlich manifestiert.

Heute bin ich soweit, dass ich, wenn ich das Wort „Geld und/oder dessenVermehrung“ höre, keine Gänsehaut mehr bekomme. Nie habe ich gerne über den vom schnöden Mammon gesprochen. Vor ca. 25 Jahren habe ich sehr gut verdient. Als Doppelverdiener ohne große Verpflichtungen ging es uns toll. Wer denkt schon mit Anfang 20 an später oder gar Vermögensaufbau!?

Kompetente Berater waren weit und breit nicht zu sehen. Was blieb uns letztendlich denn „übrig“, außer Sparbuch oder ausgeben? Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir das Ausgeben mehr Spaß gemacht hat. Es gab Zeiten, da habe ich mit meinem Mann 4-mal im Jahr Urlaub gemacht. Auch sonst wurde nicht gekleckert.

Aber auch diese Erfahrungen und eventuellen Fehler haben mich weitergebracht. Jetzt zählt das Hier und Heute bzw. Morgen. Dank meines Gatten bin ich nun auch mit dem hochansteckenden „Bodo-Schäfer-Virus“ infiziert. Dies ist allerdings aber der einzige Virus, den ich nicht mit irgendwelchen Mitteln bekämpfen werde.
Unsere 12-jährige Tochter ist seit einiger Zeit auch davon befallen.

Wenn ich nämlich in mich gehe und intensiv nachdenke, muss ich feststellen, dass sich bei mir einiges geändert hat und noch ändern wird.

Begonnen hat diese Entwicklung mit unseren montäglichen Bodo-Schäfer-Abenden. Anfangs wenig Lust meinerseits, stellte ich bereits bei der 1. DVD nach ca. 20 Min. fest, dass das Thema Geld doch Spaß machen kann. Also, wir (Vater, Mutter, Kind), gemütlich aufs Sofa gekuschelt, Knabbersachen griffbereit, Fläschchen Sekt in unmittelbarer Reichweite und fast 2 Stunden Bodo-Schäfer-DVD geschaut.
Aber hallo, ich, die sich sehr gerne amerikanische Blockbuster im TV ansieht, ist fasziniert von einer DVD über Finanzen?!

Auf jeden Fall haben wir unsere Montagabende durchgezogen, im Auto ab und zu die CDs gehört und des Öfteren über eine neue Strategie geredet.
Mein Ziel ist nach wir vor nicht – 1 Million in 7 Jahren.

Bei einem Hauptverdiener (Beamter), mir als „geringfügig Beschäftigte“ (eines meiner Lieblingswörter auf der Negativ-Liste), einer Tochter und immer weiter steigenden Ausgaben wäre dies auch sehr unrealistisch.

Ist auch nicht meine Intention.

Nach den schlimmen Erlebnissen in meiner jüngsten Vergangenheit hat sich vieles relativiert. Schwerpunkte haben sich verschoben, Prioritäten verlagert.

Trotz allem hat sich sehr vieles zum Positiven verändert, und das, was sich getan hat, finde ich schon bemerkenswert:

– Vor kurzem habe ich mir ein eigenes Bankkonto angelegt, auf das ich regelmäßig Beträge einzahle und anspare. Ich habe mir zudem ein Spaßkonto eingerichtet.

– Für das Haushaltsgeld habe ich mir endlich ein monatliches Limit gesetzt, da vorher immer abgehoben wurde, bis das Konto abgeräumt war.

– Zu meinem Schrecken ertappe ich mich immer häufiger beim Einkaufen bzw. Shoppen dabei, mir die Frage zu stellen: „Brauche ich das jetzt wirklich?“ Vor dem Bodo-Schäfer-Virus-Befall wäre dies undenkbar gewesen.

– Seit einiger Zeit lese ich eine Frankfurter Zeitung und darin auch die Finanzseiten, obwohl diese für mich teilweise noch „böhmische Dörfer“ sind. Möchte mir demnächst entsprechende Fachliteratur zulegen. Rom ist ja auch nicht an einem Tag erschaffen worden!

– Zuhause habe ich mich von überflüssigem Ballast befreit, wie z.B. Schränke ausräumen für OXFAM-Spende, Flohmarkt und eBay. Fast so wie Entschlacken.

– Auf der 1. Arbeitsstelle, die mir nicht mehr so viel Freude bringt, habe ich Stunden reduziert und wiederum auf der 2. Arbeitsstelle, die mir Spaß macht, noch 2 Tage dazu genommen. Ziel: 1. Arbeitsstelle demnächst ganz aufgeben.

– Die nächsten Ziele für mich: Umzug nach Berlin, mich dort privat und beruflich etablieren sowie eine leitende Position in meinem Job anvisieren.

– Vermögensaufbau im Rahmen meiner Möglichkeiten.

Und zum Schluss, ganz wichtig: Unsere Tochter Mika mit Ihrer Hilfe auf den richtigen Weg bringen, damit sie sich ihre Träume erfüllen kann und ihre Ziele erreicht.